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Antlantic City - Eine Reise nach Amerika?

..es hat eine Weile gedauert, aber jetzt kommt der Bericht aus AC doch noch. Ich gebe ja zu, bisher waren alle meine Geschichten ueber Amerika harmlos und wohlwollend. Naja, vielleicht hatte ich bisher nur die richtigen Teile von Amerika nur noch nicht gesehen (wieso erwarte ich eigentlich immer etwas schlimmes?). Von Atlantik Ciy hatte ich vorher nicht sonderlich viel gehoert. Eigentlich gar nichts und von der Karte wusste ich nur, dass die Atlantikkueste hier in New Jersey ist. Richtig, bisher war ich da noch nicht, hatte das nur mal von Penn's Landing aus gesehen (siehe Cherokee). Naja, mal sehen wollte ich den Atlantik, also sollte der zweite Autotrip in diese Richtung gehen.

Als der Plan schon stand, habe ich dann auch erfahren, das Atlantic City wohl so eine Mischung aus Las Vegas und Blackpool ist. Eine ewig lange Strandpromenade (Boardwalk) mit Casinos und allen moeglichen 99c Laeden (keine Ahnung wie die da hinkommen). Also waren wir schon auf einen Anschlag auf den guten Geschmack gefasst. Und wie das so ist, Amerika kennt kein Mass und alles war sehr schlimm. Also die Anreise war ok, ich war Fahrer, hatte vergessen zu tanken und natuerlich gibt es hier weit und breit keine Tankstelle - bei den Spritpreisen koennen die wahrscheinlich nicht davon leben und andere Laeden haben hier auch 24x7 offen (wie zum Beispiel der Supermarkt meines Vertrauens, in den ich noch lieber gehen wuerde, wenn er nicht so kalt waere. Nur zum frieren habe ich ja schon die Lawschool und dort ist der Eintritt schon bezahlt, was nicht heissen soll, dass der Supermarkt Eintritt kostet, sondern dass... was wollte ich sagen... ach ja, meistens finde ich da was leckeres und gehe also zur Kasse, was dann letztlich Geld und manchmal noch Nerven kostet - warum fragt der mich "debit or credit" wenn ich ihm eine check card gebe?...).

Naja, einen Parkplatz hatten wir dann gefunden und man merkte doch schon irgendwie, dass mit dieser Stadt/Kulisse irgendwas nicht stimmte. Es ist keine Stadt, also nicht, wenn eine Stadt eine menschliche Siedlungsstruktur ist. Statt Vororten gibt es Werbetafel, statt Wohnhaeusern gibt es Parkplaetze und sonst. Nur unvermittelt hoch aufstrebende Gebaeude von bedrueckender Schlichtheit, also wenn Papproemer schlicht sind...
Also Roemer aus Pappe (siehe linkes Bild, rechts oben) - naja, gebe zu, die sind nicht Pappe, sondern Plaste, aber ich soll ja nicht Plaste sagen... (hat das jetzt wenigstens eine verstanden?)

Also ich kann in Webseiten nicht mit Wellenlinie unterstreichen, also kann ich nicht so oft 'naja', 'also' und 'jedenfalls' sagen (hat das jetzt auch jemand verstanden? gut, weiter im Text).

Naja, jedenfalls, sind wir dann also ein bisschen in Richtung Strand gegangen. Die Stadt ist nur ein schmaler Streifen, es kommen die ersten Casinos, dann eine Querstrasse, wohl noch eine zweite und dann kommen die Casinos am Strand. Wobei manche so gross sind, dass sie die ganze Strecke von Parkplatz bis Strand einnehmen. Eine Stadt oder so etwas europaeisches wie oeffentlichen Raum, gibt es nicht. Es sind einfach riesiege Betonkloetze in die Wueste gesetzt. (das stimmt uebrigens nicht, wenn ich Zeit habe, zeige ich Euch dann spaeter noch, dass die Betonkloetze eigentlich mitten in eine Stadtruine gebaut sind. Und wer denkt alles, dass ich noch Zeit hatte? Ihr koennt ja mal schnell 5 Minuten ueberspringen [aber zurueckkommen!])

also das Caesar hatte es mir auch besonders angetan.


Den Boardwalk als Flaniermeile zu bezeichen erscheint eher unpassend und tut ihm auch Unrecht. Das Elend erstreckt sich schliesslich ueber, ich glaube 5 Meilen! Ist ziemlich breit und diente frueher dazu, einen Strandspaziergang zu ermoeglichen, ohne dass man sich die Fuesse im Sand dreckig macht. Naja, da waren es wohl noch teure Hotels, die den Strand saeumten, heute sind es fast alles riesiege Casinos und ab und zu dazwischen mal eine Frittenbude und ein Doener - oder deren amerikanische Entsprechung. Als wir hin kamen hatte wir noch das Vergnuegen, bei einer Parade mitzuerleben, dass auch Puertorikaner stolz darauf sind in Amerika billige Arbeitskraefte zu sein. Ein stinkender und hupender Autokorso der uns die naechste halbe Stunde begleitete (ich will zur Loveparade). Wir sind die Strecke einmal in jede Richtung gelaufen, waren mal kurz unten am Strand, wo ich die grossen Muscheln bestaunt habe und ein nettes Ehepaar uns drei fotografiert hat - Klasse Postkartenmotiv.
Sehenswuerdigkeiten hat der Ort leider nicht. Es war wohl frueher ein belieber Badeort und weil das nicht mehr ausreichend Einnahmen brachte wurden die Casinos legalisiert. Und jetzt ist es eine Ansammlung obzoener Betonburgen. Da wir in kein Casino reingegangen sind, haben wir die alle nur von aussen gesehen und da sind sie wirklich nicht einladend. Und wenn sie sich ein paar Gedanken um die Fassade machen, dann geht es hoffnungslos daneben (dass das oben kein echtes Schiff ist, haben sicher alle gemerkt). es gab aber auch eine Westernstadt in Pink und Hellblau, dort waren die Fenster richtig, wie Schaufenster eingerichtet, um die Illussion einer Inneneinrichtung zu erwecken (war Frau Kaethe Wohlfahrt Amerikanerin? ;-) Und dem Fass die Krone aus der Hand geschlagen hat dann das Taj Mahal. Was fuer ein plumper Versuch edel auszusehen. Aber vielleicht habe ich es ja nur nicht verstanden und es war ironisch...



Das Eigenartige war aber eben, dass nicht alles so protzig war, manches sah schlicht auch schon bissl runtergekommen aus. Keines der einzelnen Gebaude machte sich irgendwelche Gedanken um seine Umwelt. Naja und es gab wohl auch hier mal eine ehemalige Stadt, die gerade fuer weitere Casinos abgesrissen wird (das ist eine Ansicht vom Boardwalk). Und eine Sehenswuerdigkeit gab es auch - wer findet den Leuchtturm?

Und zum Schluss waren wir noch etwas ausserhalb der Stadt im Atlantik baden...
Jetzt haette ich doch fast die wichtigste Attraktion der Stadt verpasst (ja die Kirche hiess wirklich Saint Michael's")

berichtet am 22.08.2003 um 01:35 Uhr


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